Prometheus (1)
Sounddesign für Carl Orffs Oper "Prometheus" bei der Ruhrtriennale 2012
Die Kraftzentrale in Duisburg mit ihren monumentalen Dimensionen wurde im Rahmen der diesjährigen Ruhrtriennale zum Schauplatz für eine außergewöhnliche künstlerische Konstellation: Der samoanische Performancekünstler und Choreograf Lemi Ponifasio trifft mit seiner ersten Musiktheaterarbeit auf Carl Orffs wuchtig-dynamische Adaption des Prometheus von Aischylos. Ein großes Ensemble von Sängern, Schauspielern, Tänzern, Choristinnen, Musikern und Laiendarstellern widmet sich der Darstellung der Tragödie des gefesselten und gegen die Götter aufbegehrenden Prometheus. Die Inszenierung in dem 170 Meter langen und 35 Meter breiten ehemaligen Standort derjenigen Maschinen, die früher die Hochöfen mit vorgeheizter Luft versorgten, ist nicht nur wegen der enormen logistischen Anforderungen des Orff'schen Werkes an den Umfang des Orchesters eine Herausforderung, die selten von Opernhäusern angenommen wird. Auch die Akustik des keinesfalls als Opernhaus gebauten Kraftzentrale stellte speziell den Klangregisseur Norbert Ommer vor die Frage, mit welchem Sounddesign die Aufführung mit der erforderlichen Klangqualität und ohne die störenden Artefakte einer Industriehallen-Akustik umzusetzen wäre.
Nun muss man sagen, dass die Aufführung klassischer Musik in solchen Nicht-Konzert- oder -Opernhäusern speziell bei der Ruhrtriennale eine lange Tradition hat. Auch Norbert Ommer hatte bereits vor Jahren (2004) die Klangregie für die Aufführung von Heiner Goebbels' Werk "Surrogate Cities" mit den Bochumer Symphonikern in der damals noch nicht umgebauten Bochumer Jahrhunderthalle übernommen.
Eine Klassikproduktion außerhalb eines traditionellen Konzertsaals - ob nun im Freien wie etwa auf der Seebühne Bregenz, als Klassik Open-Air oder als Aufführung in ehemaligen Industriebauten - hat normalerweise das Ziel, den Musikgenuss mit dem besonderen und ungewöhnlichen Ambiente in einer Weise zu verknüpfen, die ein ganz besonderes und eigenständiges Erlebnis aus der Synergie von Musik und der Atmosphäre des Aufführungsortes erzeugt, das gleichwertig neben den klassischen Konzertsaalproduktionen steht. Das Ziel ist also gerade nicht, in einem Industriebauwerk eine Konzertsaalakustik nachzubauen - wer die erleben möchte, geht besser gleich in eine traditionelle Aufführung einem Konzertsaal oder Opernhaus.
Das bedeutet nun allerdings nicht, das für eine Produktion wie jetzt auch diejenige von Prometheus in der Kraftzentrale Duisburg die Klangqualität ohne Bedeutung wäre, weil das besondere Ambiente die Veranstaltung auf jeden Fall erlebenswert macht - im Gegenteil: Während sich mit einem guten Orchester in einem guten Konzertsaal das erwünschte Klangerlebnis durch die akribisch abgestimmte Raumakustik quasi von selbst einstellt, muss es die Klangregie in einem Industriebauwerk mit viel Erfahrung, Sachkenntnis, Ideenreichtum und Kreativität erst mühevoll erarbeiten.
Bei dieser Gelegenheit sollte man erwähnen, dass auch eine solches Sounddesign nicht einfach aus dem Ärmel geschüttelt werden kann. Mit Norbert Ommer konnte die Ruhrtriennale nicht nur einen erfahrenen Klangregissuer für diese Produktion verpflichten, Ommer ist darüber hinaus seit Dezember 2003 auch als Dozent für Klangregie bei der Internationalen Ensemble Modern Akademie und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main tätig und leitet seit 2005 Seminare für Sounddesign bei Tokyo Wonder Site und den Klangspuren in Schwaz. Als angehender oder bereits aktiver Tonmeister muss man sich also dem Thema Sounddesign nicht autodidaktisch nähern, sondern kann sich, deutlich über die in den einschlägigen Ausbildungs- und Studiengängen vermittelten Kenntnisse hinaus, gezielt in Richtung Sounddesign bzw. Klangregie weiterbilden.
Akustische Randbedingungen
Die Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg beherbergte früher die Energieversorgung und Maschinen, die vorgewärmte Luft, den sogenannten Hochofenwind, für die Erzverhüttung in den benachbarten Hochöfen bereitstellten. Das Gebäude ist nicht weniger als 170m lang, 35m breit und 20m hoch und gehört damit zu den größten Industriehallen des Ruhrgebiets. Für die Ruhrtriennale wurde in das nordwestliche Ende der Halle eine Tribüne für 1.000 Zuschauer eingebaut und dahinter Platz für einen Foyerbereich mit Catering freigelassen. Die eigentliche Szenenfläche erstreckt sich über die enorme Länge von circa 80m, wobei auch der nach hinten angrenzende Teil der Halle als Auftrittsfläche, zum Beispiel für den Chor, genutzt wird.
Das Orchester spielt auf einer Empore, die zum Baubestand gehört und entsprechend dem sehr minimalistischen Bühnenbild des Regisseurs Lemi Ponifasio mit einer an Felsen erinnernden Kulisse verkleidet ist. Die eigentliche Szenenfläche ist begehbar mit Glas belegt und wird im Laufe der Vorstellung lediglich mit LED-Leisten visuell strukturiert. Ansonsten lebt die Inszenierung von der enormen Größe des Raums, dem minimalistischen Bühnenbild, und dem bewußt nicht übertitelten, altgriechischen Text - der Zuschauer sollte zweieinhalb Stunden lang ganz bei sich bleiben, in sich hineinhören und sich mit der Frage konfrontieren: Wie gehen wir mit den Geschenken um, die Prometheus gebracht hat - Phantasie, Freiheit, Kultur? Was letztendlich, so Lemi Ponifasio, auf die Frage führt: Wie wollen wir unser Leben leben?
Aus raumakustischer Sicht birgt dieses Setting natürlich erst einmal enormes Problempotenzial, denn allein die Abmessungen der Halle schreien bereits: "Echo". In der Tat ist die Akustik einer Industriehalle ganz gewiss nicht die eines guten Konzertsaals und wird und soll es auch nicht werden. Das Sounddesign muss vielmehr dafür sorgen, störende akustische Phänomene durch eine sorgfältig geplante Beschallung nach Möglichkeit auszuschalten und mit den Mitteln der modernen Tonproduktion den Zuhörern ein eigenständiges Klangerlebnis zu bieten, das dem dem Werk, aber auch dem Aufführungsort gerecht wird.
Auf den Abbildungen sieht man, dass die Seitenwände der Halle mit Molton-Bahnen abgehängt sind. Entsprechende Abhängungen finden sich auch im Bereich des Orchesters sowie hinter der Tribüne. Tatsächlich, so Norbert Ommer, wirken sich diese Abhängungen raumakustisch gar nicht so stark aus, speziell diejenigen den Seitenwänden sind eher dafür gedacht, unruhige Strukturen an den Wandflächen optisch zum Verschwinden zu bringen, um das minimalistische Bühnenbild nicht zu beeinträchtigen.
Es hat auch rein vom Aufwand her gar keinen Sinn, versuchen zu wollen, die Raumakustik der Kraftzentrale ernsthaft in Richtung Konzertsaal verändern zu wollen. Allein das Raumvolumen ist schon viel zu groß, als dass das Orchester den Saal rein akustisch in irgendeiner Weise füllen könnte. Carl Orffs Prometheus ist zwar außergewöhnlich aufwändig orchestriert - es gibt nicht z.B. weniger als vier Klaviere und 16 Schlagzeuger in diesem Orchester - rein akustisch wäre dennoch im Publikum von Orchester nur wenig zu hören. Für die Klangregie galt es nun, dem Publikum ein Klangerlebnis zu bieten, das möglichst frei von unerwünschten raumakustischen Artefakten war, gleichzeitig aber den Orchesterklang so ins Publikum zu transportieren, dass damit ein möglichst authentisches Klangerlebnis verbunden war.
Beschallungskonzept
Als erfolgversprechendes Beschallungskonzept für die Versorgung des Publikums in einem Riesenraum mit einer Nachhallzeit von nicht weniger als 6s im mittleren Frequenzbereich bleibt eigentlich fast nur der Ansatz, sehr gezielt nur die Zuschauertribüne mit ihren 1000 Sitzplätzen zu beschallen, wo ein signifikanter Teil des Direktschalls vom Publikum gleich absorbiert wird und so das Nachhallfeld des Raumes gar nicht mehr anregen kann.
Dieses Konzept verschiebt das Verhältnis von Direktschall zu Nachhallfeld in günstiger Weise und bewirkt gewissermaßen eine Verringerung der effektiven Nachhallzeit im Raum, so dass sich die akustische Wirkung klanglich an die Verhältnisse in einem deutlich kleineren Saal annähert. Trotz der auf diese Weise verminderten Halligkeit bleibt die Raumgröße von der Geometrie her natürlich trotzdem unverändert. Daher muss man mit großer Sorgfalt dafür Sorge tragen, dass auch andere unerwünschte Effekte, wie etwa Echos oder Ortungsverschiebungen möglichst nicht auftreten und insbesondere natürlich auch Sprache, Gesang und Orchesterklang laut genug sind.
Da, wie bereits zuvor bemerkt - selbst das sehr große Orchester den Raum nicht rein akustisch füllen kann, müssen zwangsläufig Lautsprecher zum Einsatz kommen. Hier muss man darauf achten, dass erstens die Klangqualität den Ansprüchen an die Natürlichkeit von Stimme und Instrumenten genügt, zweitens die Lautsprecher das aus den genannten raumakustischen Gründen erforderliche, definierte Abstrahlverhalten haben, und nicht zuletzt, dass auch die Ortung der verschiedenen natürlichen Schallquellen - Hauptakteure, Chor, Orchester - für das Publikum möglichst erhalten bleibt.
Beim Thema Ortungserhalt, so Klangregisseur Norbert Ommer, ist in großen Räumen im Prinzip der Präzedenzeffekt - besser bekannt als Gesetz der ersten Wellenfront - das entscheidende Arbeitsmittel. Die Ortungrichtung beim räumlichen Hören wird - innerhalb eines Zeitfensters von circa 1-25ms - durch diejenige Schallquelle bestimmt, deren Direktschall als erster am Ohr des Zuhörers eintrifft. Alle anderen Schalleinfallsrichtungen, wie etwa von Wandreflexionen oder hier von Lautsprechern, tragen zwar zu Klang und Lautstärke, nicht aber zur Ortung bei. Für die verschiedenen Bereiche der Szenenfläche und für das Orchester müssen also in der, aus dem Publikum gesehen, passenden Richtung Lautsprecher vorhanden sein, die entsprechend die Ortung der betreffenden Schallquelle bestimmen. Für den von Wolfgang Newerla dargestellten Prometheus, der während der Vorstellung an einer festen Position sitzt, wäre das also beispielsweise aus der Perspektive des Publikums eine Schallquelle an bzw. über der Szenenfläche vorn links.
Diese ortungsbestimmenden Lautsprecher müssen nicht unbedingt die komplette Versorgung übernehmen, vielmehr kann man durchaus weiterere Lautsprechersysteme installieren, die sich näher am Publikum befinden - das ist natürlich besonders interessant und wichtig angesichts der enormen Länge des Innenraums der Kraftzentrale. Diese Lautsprechersysteme müssen dann so verzögert angesteuert werden, dass ihr Direktschall nicht ortungsbestimmend wirkt. Dann darf ihr Direktschall durchaus auch lauter sein als derjenige des jeweils ortungsbestimmenden Lautsprechers, ohne dass sich daraus Ortungsverschiebungen ergeben (Haas-Effekt).
Im vorliegenden Fall sieht das Beschallungskonzept folgendermaßen aus: Die Haupt-Beschallungssysteme werden von der Hallendecke geflogen. Etwa auf halber Tiefe der eigentlichen Szenenfläche, etwas weiter vom Publikum entfernt als der Dirigent des Orchesters, sind drei Lautsprechercluster (Links-Mitte-Rechts) aus je zwei horngeladenen Long-Throw/High-Q-Lautsprechersystemen Meyer Sound MSL-4 mit einer Nenn-Abstrahlcharakteristik von 40°(h) x 35°(v) geflogen. Diese Lautsprecherlinie bestimmt die Ortung für den vorderen Teil der Szenenfläche und stellt gleichzeitig die Referenz (t=0) für die Delays aller Lautsprechersysteme dar, die eine geringere Entfernung zum Publikum haben.
Die Lautsprechersysteme, die den Ortungsbezug für den hinteren Teil der Szenenfläche bewirken, sind vier MSL-4, die ein Stück hinter der bespielten Glasfläche fast unsichtbar in einer Kranbahn installiert sind.
Das Orchester wird von einem separaten Array aus zwei ebenfalls horngeladenen Meyer Sound MSL-6 Long-Throw-Systemen verstärkt, die eine Abstrahlcharakteristik von nominell 30°(h) x 25°(v) haben. Dieses Array wird separat mit einem Mono-Mix des Orchesters angesteuert und hängt, vom Publikum aus gesehen, rechts von der Szenenfläche. Auf diese Weise bleibt die akustische Ortung in Richtung des Orchesterpodiums erhalten. Das Array hängt nicht direkt über dem Orchester, sondern etwas vorgezogen und nach innen versetzt, um akustische Rückkopplungen zu vermeiden.
Die gleichmäßige Versorgung des Publikums mit einem hohen Direktschallanteil ist Aufgabe von drei Line-Arrays, die mit jeweils zehn L'Acoustics KIVA Arrayelementen und zwei mitgeflogenen KILO-Bässen bestückt sind, welche bis 50Hz hinunter arbeiten. Für die Wiedergabe von Tiefbässen sind unterhalb der Tribüne insgesamt sechs weitere Subbässe vom Typ L‘Acoustics SB28 installiert.
Das Beschallungskonzept basiert also auf einer Zweiteilung der Lautsprechersysteme von ihrer Funktion her, um ein Beschallungssystem zu realisieren, das einerseits die Ortung auf die Darsteller, Chor und das Orchester bewahrt, gleichzeitig aber das Nachhallfeld des extrem großen Aufführungsraumes so wenig anregt, dass ein guter Stimmen- und Orchesterklang erreicht wird.
In dieser zweigeteilten Konstellation sind die horngeladenen und stark bündelnd abstrahlenden Meyer Sound MSL-Systeme dafür zuständig, für das Publikum die Ortung der verschiedenen Schallquellen links, in der Mitte, rechts sowie vorn und hinten auf der großen Szenenfläche - beziehungsweise für das Orchester in Richtung Orchesterempore - zu definieren. Durch die extrem bündelnde Abstrahlung regen sie trotz der großen Beschallungsdistanz das Nachhallfeld nicht übermäßig an, zumal sie auch nicht den vollen Schalldruckpegel auf der Tribüne bereitstellen, sondern nur so laut sein müssen, dass innerhalb der Grenzen des Haas-Effekts die Ortung wohldefiniert bleibt.
Die drei L'Acoustics KIVA/KILO-Line-Arrays wiederum sind für die Versorgung der Tribüne mit hohem Direktschallanteil zuständig. Um möglichst wenig Schallenergie ins Nachhallfeld einzutragen, hängen die Systeme relativ nahe an der Tribüne. Darüber hinaus ist das Curving so bemessen, dass wohldefiniert nur die Tribüne beschallt wird.
Um Echos zu vermeiden, ist der Bereich hinter der Tribüne zum Teil mit Molton abgehängt. Das Beschallung Konzept funktioniert allerdings so gut, dass man mit dieser Abhängung wohldosiert umgehen musste, um im Publikum noch genügend Raumeindruck zu belassen.
Über die direkte Publikumsbeschallung hinaus gibt es im hinteren Teil der Halle vier Meyer Sound UPA-Systeme, die in Gegenrichtung in den hinteren Teil der Halle strahlen. Dabei handelt es sich um eine reine Effektbeschallung, zum Beispiel für Orchesterzuspielungen die in der Originalpartitur für "Fernorchester" vorgesehen sind. Hier wird der rückwärtige Teil der Halle quasi als natürlicher Hallraum genutzt. Das Fernorchester in Orffs Partitur realisiert man hier natürlich nicht durch ein zweites Orchester, sondern durch zugespielte Aufnahmen. Dabei wird aber nicht Mono eingespielt, sondern das Orchester aufgeteilt. Beispielsweise kommen die Saitenklänge des Klaviers im Tribünenbereich von oben, aus einer Art Surround- bzw. Effektbeschallung mit über der Tribüne installierten UPA-Systemen. Effektlautsprecher gibt es auch hinter der Tribüne, um auch Klangeindrücke von hinten erzeugen zu können.
Signalverarbeitung/Mischsystem
Für die Signalverwaltung und -bearbeitung nutzte Norbert Ommer für "Prometheus" eine DiGiCo SD7T Digitalkonsole mit 140 Kanälen und zwei Systemracks mit je 56 Eingangskanälen, von denen eines auf der Orchesterempore und eines bei den FM-Receivern im Mikrofonraum platziert war. Für das Orchester wurden mehr Mikrofoneingänge benötigt, als das Systemrack auf der Empore bot, daher gab es noch eine analoge Multicore-Verbindung zum Systemrack im Mikrofonraum.
Die Bedienkonsole war ganz oben auf der Tribüne platziert, da der Regissuer mit sehr wenig Licht arbeitet, das Pult aber drei große hinterleuchtete Touchscreens hat und auch das Notenpult beleuchtet ist - es hätte sich sehr störend ausgewirkt, wenn das Mischpult im Publikum platziert gewesen wäre.
Vom Mischerplatz aus konnte Norbert Ommer die Szenenfläche und den Dirigentenmonitor sehen und dabei gleichzeitig die Partitur mitlesen und das Mischpult bedienen. Speziell das konzentrierte Mitlesen der Partitur war hier sehr wichtig, da man ohne Altgriechisch-Kenntnisse den gesprochenen Text nicht zur Orientierung nutzen kann.
Das DiGiCo-Mischsystem wird im Prinzip als große Matrix genutzt. In der Mitte liegen die Haupt-Ausspielwege auf eigenen Fadern - die drei L'Acoustics-Frontsysteme (Links, Mitte, Rechts), das Orchester-Center, die MSL-4 in der Mitte der Szenenfläche und so weiter. Die verschiedenen Quellen und vorgemischten Summen (z.B. Orchester) können so auf die verschiedenen Lautsprecher verteilt werden - mit einem entsprechenden Delay, das teils im Pult, teils in einem externen Galileo-DSP realisiert wird. Im Endeffekt handelt es sich hier um eine Mischmatrix mit Delay, wie sie für eine richtungsgetreue Beschallung tatsächlich auch erforderlich ist. Die Hauptsolisten legte Norbert Ommer auf fadebare Ebenen, so dass man zwischen Positionen vorn und hinten auf der Szenenfläche überblenden konnte.
"Das Pult selbst klingt durch die Fließkomma-Signalverarbeitung meiner Meinung sehr gut", so Norbert Ommer, "die Konsole hat eine sehr schöne Höhenauflösung und eine enorme Dynamik." Die Qualitäten eines Mischpultes machen sich sicher auch speziell dann bemerkbar, wenn sehr viele Mikrofonkanäle - hier über 100 - summiert werden und man auch entsprechend viele Mikrofonvorverstärker in der Summe hört.
Prosund, Dieter Michel, 05/2012