
Sounddesign Wigmore Hall London
Wie schaffe ich in einer weltbekannten akustischen Umgebung eine Konzertsituation, in der ich mit elektronischen und akustischen Klängen zum Genuss der Zuhörer arbeiten kann?
Diese Frage habe ich mir anlässlich meines Konzertes mit dem Ensemble Modern in der Wigmore Hall in London gestellt.
Voraussetzung für dieses sehr erfolgreiche Konzert war sicherlich ein Sounddesign, welches natürlich den Wünschen der Partitur, also der Komponisten folgt, dass sich aber auch um die akustischen Eigenschaften des Raumes bemüht. Hier sind dann z.B. Fragen zu beantworten, wie ich den Zuschauerraum mit Klang erfüllen kann, ohne den Hallraum und die Reflexionsflächen zu stark anzuregen. Man muss sich auch damit auseinandersetzen, wie und wo installiere ich Elektroakustik, ohne die geometrische Struktur des Raumes zu bedrängen oder gar zu verändern.
Daraus folgt dann eine noch sensiblere Klangregie, die dem Klangcharakter des Raumes folgt und seiner Größe entspricht. Um es anders zu beschreiben, gerade in diesen überakustischen Auditorien ist eine sehr feine akustische Handschrift gefragt, die aber alles erzählt und zeigt, was die Komposition verlangt und den Zuhörer umgibt.
All dies ist, wie ich denke, bei dem Konzert in der Wigmore Hall London mit Musik von Bertram Wee, Tansy Davies, Anna Meredith, Anthony Braxton und Alex Paxton hervorragend gelungen. Die Komponisten/innen waren glücklich, das Publikum war begeistert und es hat vor allem sehr viel Freude gemacht.
So viel Freude, dass ich mich schon auf das nächste Konzert in London in der Wigmore Hall freue.