ZAPPA in Hannover und Frankfurt

„Ich wusste nichts über Zwölftonmusik, aber irgendwie mochte ich ihren Klang. Weil ich keine Ausbildung darin hatte, machte es für mich keinen Unterschied, ob ich Lightnin'Slim, eine Vokal- gruppe, die sich The Jewels nannte, oder Webern, Varèse oder Strawinsky hörte. Für mich war das alles einfach nur gute Musik.“ (FRANK ZAPPA)

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Frank Zappa war nicht nur ein Rockmusiker durch und durch, sondern auch Filme-macher, Schriftsteller und Kabarettist. Sein Faible für alles, was unkonventionell war und den Mainstream sprengte, war legendär. Und so wundert es kaum, dass er seine musikalischen Fühler auch zur Avantgarde ausstreckte. Er kannte die Werke von Stockhausen und Boulez sehr gut, doch wirklich angetan hatte es ihm die Musik von Edgar Varèse. Der Kontakt zum Ensemble Modern kam Ende der 1980er Jahre zustande und mündete in ein gemeinsames Projekt, das 1992 -kurz vor Zappas viel zu frühem Tod- unter dem Titel The Yellow Shark in der Alten Oper seine Uraufführung fand. Ein Werk, in dem sich der musikalische Querdenker als großartiger Klang-visionär präsentiert. Wie außergewöhnlich unkonventionell die Zusammenarbeit mit Frank Zappa war, das vermittelt auch die wunderbar skurrile Collage Greggery Peccery & Other Persuasions, mit der das Ensemble Modern im Jahr 2000 übrigens sein 20-jähriges Jubiläum feierte.

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Das Sounddesign zu dem Projekt ZAPPA in Hannover (Eilenriedhalle) und Frankfurt (Alte Oper) basiert in den Grundzügen auf meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Komponisten und Musiker Frank Zappa, die ich 1992 sammeln konnte. Um die Musik transparent, vielschichtig und in all ihren Facetten erlebbar zu machen, verwende ich ein sogenanntes klassisches „close miking”. Bedingt durch die aufwendige Orchestrierung, welche bei Greggory Peccery & Other Persusasions noch durch Sampler erweitert wird, werden ca. 80 Audiokanäle nötig, um dieses Hörerlebnis zu erschaffen.

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Transparenz ist aber nur möglich, wenn eine gute Hörbarkeit auf der Bühne erstellt wird. Daher ist es immer wieder (also bei jedem Aufführungsort) wichtig, auf die Or-chesteraufstellung und die Akustik im Bühnenbereich zu achten. Diese Akustik wurde in Hannover und Frankfurt durch die Verwendung von Teppichböden, Vor-hängen und einer ausgewählten Platzierung des Orchesters auf der Bühne erreicht. Dies ist so-zusagen der Grundstein für einen wunderbar transparenten Sound.

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Es wurden aber auch elektroakustische Hilfsmittel im Bühnenbereich verwendet, in diesem Fall ca.30 Monitorausspielwege. Diese Ausspielwege versorgen verschiedene Monitorlautsprecher und InEar-Systeme auf der Bühne.

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Speziell in Hannover -hier handelte es sich um eine Messehalle, die ich in einen Konzertsaal umgestaltet habe- wurden auch viele akustische Maßnahmen im Zu-schauerbereich umgesetzt.

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Um das Sounddesign abzuschließen, wurde für beide Venues ein spezielles Soundsystem entweder installiert (Hannover) oder von mir justiert (Frankfurt).

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Wie erfolgreich dieses Design war, lässt sich aus den Pressestimmen ablesen.

Pressestimmen:

Frankfurter Allgemeine Zeitung: ... Mehr noch im zweiten Teil des Abends, in Stücken aus dem Album Greggery Peccary & Other Persuasions, schienen die enorm farbigen, mitunter an Außerirdisches erinnernden Klänge des Abends nicht zuletzt auch das Werk des Klangregisseurs Norbert Ommer ...

Frankfurter Neue Presse: ... man braucht eine behutsam verstärkte Klangregie (Norbert Ommer) für das „Best of” Projekt ...

Frankfurter Rundschau: ... Die überaus komplexe Tontechnik unter der Regie von Norbert Ommer lieferte ein bestechend klares Klangbild ...

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